Deswegen war ich sehr motiviert, den zweiten Teil des Travelguides anzugehen, heute soll es vor allem um Gepäck und Mobilität im Land selbst gehen.
*GEPÄCK*
Wie schon angekündig, geht es zuerst mal um Gepäck. Das ist so ein Punkt, bei dem ich nach zwei Reisen nach Asien sehr schnell dazugelernt habe. Zuerst mal möchte ich zu bedenken geben, dass es natürlich viele Möglichkeiten gibt, was man mitnimmt, das hängt vor allem davon ab, welche Art von Urlaub ihr geplant habt. Bei uns war es in erster Linie Backpacking und dementsprechend waren wir bemüht, nur das Nötigste mitzunehmen (was natürlich nur mittelmäßig geklappt hat).Hier habe ich vor unserem Abflug bereits einen kleinen Einblick in meinen Rucksack gegeben.
Beim Einpacken solltet ihr vor allem zwei Dinge bedenken: Alles, was eingepackt wird, schleppt ihr in den nächsten Wochen mit euch herum & man kann nichts Wichtiges vergessen bis auf den Pass, Geld/Kreditkarte und eventuell noch die Versicherungskarte/Führerschein/Visum. In erster Linie sind es also nur Dokumente und Geld, die absolut unerlässlich sind. Alles andere lässt sich auch in Asien besorgen. Hygieneartikel, Kleidung, Sonnencreme- das alles gibt es dort. Natürlich ist es ratsam- vor allem wie helle Hauttypen wie mich- eine gute Sonnencreme einzupacken, damit man sie von Anfang an parat hat und auch eine eigene Zahnbürste ist bei dem langen Flug viel wert.
Macht aber bloß nicht den Fehler, zu viel Kleidung einzupacken. Es ist ohnehin meistens so heiß, dass man nicht genug Gewand zum Wechseln mitnehmen kann, man kommt ums Waschen also nicht herum. Praktischerweise gibt es überall wo wir waren aber Waschsalons, für einen Spottpreis (1 Euro pro kg Wäsche ungefähr) bekommt man die Kleidung frisch und teilweise sogar gebügelt am nächsten Tag zurück.
Praktisch ist es in jedem Fall, die warmen Sachen (Regenjacke/lange Hose/ feste Schuhe) gleich beim Flug anzuziehen, da es meistens ohnehin recht kühl im Flieger ist.
Dinge, die außerdem noch praktisch sind könnten sein: Sonnencreme, Sonnenbrille, FlipFlops, ausreichend Haargummis (Hitze!), eine kleinere Tasche/Rucksack, Ladegeräte für Handy/Kamera, Kopien der Dokumente (hatten wir mit, nur für den Fall, dass etwas gestohlen wird), Reiseführer oder ausgedruckte Routen und als absolut praktisch hat sich erwiesen: ein Reisehandtuch. Solche Handtücher sind ganz klein und trocknen extrem schnell, gerade in Homestays gibt es oft keine Handtücher und da ist es sehr praktisch, wenn man kein Badetuch mitnehmen muss (Strandtücher kann man übrigens auch dort kaufen! ;)) Solche Handtücher gibt es zum Beispiel bei Amazon.
Sehr zu empfehlen sind auch kleine Exemplare von allem: Duschgel, Shampoo, Deo etc.
Glaubt mir, ihr werdet für jedes nicht vorhandene Gramm dankbar sein ;)
Wenn man dann mal im Reiseziel angekommen ist, stellt sich die Frage, wie es weitergeht.
*TRANSPORT*
Ein langer Flug ist die eine Sache, Länder zu durchqueren, die in Europa 4 Länder platzmäßig einnehmen würden, eine ganz andere. Vor allem vor der ersten Reise nach Indonesien fiel es uns sehr schwer abzuschätzen, wie lange man von A nach B unterwegs ist.Was ich mich nach der zweiten Reise ein bisschen als Leitsatz oder Fazit gesehen werden kann ist:
"Man kommt überall jederzeit hin, es kann nur länger dauern!"
Klingt erstmal nicht so abwegig, aber es trifft wirklich zu. Da Personalkosten dort sehr gering sind und auch in vielen Ländern die Arbeitslosenquote recht hoch ist, sitzen viele Menschen einfach am Straßenrand herum und warten den ganzen Tag auf kleine Nebenjobs. Egal ob Rikschafahrer, Verkäufer oder andere, jeder springt sofort auf, wenn man etwas benötigt. Das ist natürlich an sich ein tragischer Umstand, andererseits findet man so immer jemanden, der einen transportiert und zudem muss man sich auch vor Augen halten, dass man als Tourist meistens ohnehin mehr bezahlt, als den Durchschnittspreis.
Wir hatten einmal den Fall, dass wir gerade auf einer Insel ankamen und unser Blick auf eine zweite, kleinere Insel fiel, die auf uns noch idyllischer wirkte. Also beschlossen wir, dass wir eigentlich dorthin möchten. Es gab aber keine Bootsverbindung und wir beschlossen, kurz am Strand auszuruhen (43 Grad!) und saßen da also so rum. Und nach 3 Minuten (!!!) kam jemand und fragte, ob wir vielleicht irgendwohin wollten. Wir erzählten von unserem Plan und er meinte, er kenne jemanden, der kennt jemanden, der ein Boot hat. Wir verhandelten wegen des Preises für die Überfahrt, doch es war uns zu teuer. Daraufhin meinte der junge Mann, dass er für uns nach weiteren Mitfahrern suchen würde, damit wir uns den Preis teilen könnten. Was soll ich sagen? 10 Minuten später saßen wir auf einem Boot und schipperten zu der Insel!
Also, Fazit: abwarten und ein bisschen blöd in der Gegend rumsitzen kann Wunder wirken und viele Dinge ergeben sich in Asien von selbst. Wenn man trotzdem nicht gerne alles dem Zufall überlassen will gibt es verschiedene Transportmittel die man nutzen kann:
Auto
Der wohl klassischste Weg. Abgesehen von Taxis, die im Vergleich zu Deutschland und Österreich sehr günstig sind, gibt es auch immer die Möglichkeit, sich einen Fahrer zu organisieren, der einen beispielsweise den ganzen Tag herumkutschiert oder vom Flughafen abholt und irgendwohin bringt. Das sind nicht unbedingt Leute, die das hauptberuflich und ständig machen, sondern funktioniert nach dem "Angebot-Nachfrage" Prinzip. Wenn der Taxifahrer eine Chance auf ein lukratives Geschäft wittert, wird es sein Taxischild (sofern er das überhaupt hat) sofort wegwerfen und euch den ganzen Tag von einem Ort zum nächsten bringen. Das ist natürlich schon die Luxusvariante, aber immer noch sehr günstig. Wir haben für einen Tag mit einem Fahrer, der uns ein wenig Landschaft und Tempel auf Bali zeigte mit dem vollen Programm (Wasserfälle, typisches Essen usw) ungefähr 30-40 Euro ausgegeben. Benzin natürlich bereits inkludiert. Vorteil kann sein, dass man auch Dinge abseits der Touristenpfade zu sehen bekommt (zum Beipsiel landestypische Märkte, unbekanntere Ausflugsziele und so weiter), Nachteil eventuell, dass einige Fahrer Deals mit lokalen Attraktionen abschließen und einen Bonus bekommen, wenn sie euch bei einer Vorstellung oder einem Tempel absetzen. Da muss man einfach ein bisschen abwiegen und am besten im Vorfeld gut kommunizieren, was man möchte.
Flugzeug
Die Fernanreise wird wohl kaum ohne Flugzeug möglich sein, aber auch Inlandsflüge sind eine gute Möglichkeit, von einem Ort zum nächsten zu kommen. Da die Distanzen sehr groß sind und man oft leider nicht so vie Zeit hat, alle Wege mit Zug oder Auto zurückzulegen, ist das eine gute Alternative. Die Flüge sind recht günstig und können auch knapp vorher gebucht werden meiner Erfahrung nach, allerdings würde ich hier wirklich ein wenig recherchieren. Es gibt vor alem bei kleineren nationalen Fluglinien immer wieder Sicherheitsmängel, da sollte man nicht am falschen Ende sparen.
Boot
Klingt vielleicht abwegig, aber viele Strecken lassen sich auch gut mit dem Boot bewältigen. Gerade bei unserer Laos-Reise wollten wir mehr von der Landschaft sehen und entschieden uns für eine mehrtägige Reise auf dem Mekong. Das dauert zwar und ist vielleicht auch nicht immer so bequem, aber man bekommt dafür viel mit. Außerdem kann man auch sehr gut eine Teilstrecke mit dem Boot fahren und dann auf Bus oder Zug umsteigen.
Auch Bootsverbindungen zu und zwischen Inseln sind natürlich unerlässlich und viel günstiger als fliegen.
Zug
Zugfahren finde ich persönlich super. Asiatische Züge sind natürlich ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Wir haben da schon einiges erlebt- von falsch ausgestelltem Ticket, sodass wir schlussendlich in die Holzklasse verfrachtet wurden und mit lauter Hühnern reisten bis zu einem Schlafwagen mit Mönchen. Beim Zugfahren sieht man nicht nur viel von der Landschaft- man lernt auch so schnell Einheimische kennen. Und die zeigen sich oft ganz begeistert davon, dass man mit dem Zug reist (anscheinend kommt das eher selten vor) und teilen dann auch schon mal das Essen mit einem, wenn man nicht genau weiß, wo man etwas herbekommt.
Bequem ist natürlich anders, aber wenn man eine Nacht in einem Bus hinter sich hat, der keine verstellbaren Lehnen hat, mit voller Beleuchtung und Serpentinenstrecke, ist ein Schlafwagen mit dem regelmäßigem Geruckel Gold wert. Im Zweifelsfall- Nackenkissen ausblasen (siehe oben).
Alternativen
Neben den oben genannten Möglichkeiten heißt es ansonsten- einfach kreativ sein. Man kann sich auf so viele Arten fortbewegen, das kann man sich gar nicht vorstellen. Taxi-Bussi, TukTuks, Moped, alles ist möglich. Je besser man handelt, desto günstiger wird es.
Zu Fuß
Ja, auch zu Fuß kann man unterwegs sein. Eignet sich natürlich eher für kurze Distanzen, aber nachdem wir in Laos eine Trackingtour gemacht haben, die mich tief beeindruckt hat, wollte ich unbedingt nochmal betonen, wie toll das ist.
Natürlich sind wir nicht alleine durch den Urwald gestapft, sondern hatten einen Guide (der zwar leider kein Englisch sprach, dafür ständig mit "Coffee, Coffeeeee" auf die Kaffeeplantagen hingewiesen hat). Das ist sehr zu empfehlen. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir auf Wegen gegangen sind, so haben wir Wasserfälle und Orte gesehen, die man mit dem Auto nie erreichen hätte können. Also: festes Schuhwerk ist auch sehr empfehlenswert genauso wie eine Regenjacke. Auf Hochebenenen und höher im Gebirge kann es schonmal recht "kühl" werden (also unter 25 Grad)
Ganz wichtig jedoch- neben dem ganzen Unterwegs-Sein, Routen planen und reisen: chillaxen (ENDLICH habe ich es geschafft, dieses Wort in einen Blogpost einzubauen, ich freu mich so!). Plant ausreichend Zeit vor Ort ein, damit ihr nicht jeden Tag euren Rucksack packen müsst. Denn was nützt das viele Reisen, wenn man dann gar nichts von den Orten hat und keine Zeit bleibt für morgendliche Sonnenaufgänge, faule Strandtage, Wanderungen und Erkundungen der Foodmarkets?
In diesem Sinne: Immer schön chillaxen! (schon wieder!)
Ich hoffe, ihr könnt mit dem Teil etwas anfangen. Habt ihr für den 3.Teil des Travelguides noch irgendwelche bestimmten Wünsche?