Dienstag, 19. Juni 2012

Herzensbücher: Alles ist erleuchtet


Jaaaa, ich liebe Bücher. Ich habe die ganz ganz kostspielige Marotte, dass ich alle Bücher, die ich lese auch selbst besitzen will. Das betrifft auch Bücher, die ich derzeit gar nicht lesen kann, weil ich noch viel zu viele auf meiner Liste im Kopf stehen habe. Die muss ich natürlich auch besitzen, denn ich KÖNNTE ja plötzlich 20 Bücher auf einmal auslesen und dann würde ich ganz schön blöd dastehen.
Hm, ist ja nicht so, als hätte ich nicht viele viele Herzensbücher, die ich gerne noch ein 2., 3. oder 4.Mal lesen würde. Naja, wie dem auch sei, ich möchte in dieser Kategorie gerne über Herzensbücher berichten, denen ich verfallen bin.

Herzensbücher fesseln mich, berühren meine Gedanken und lassen mich nicht mehr los. Es ist fast, als hätte man eine Verbindung mit der Geschichte, in die man eingetaucht und einige Zeit herumgeschwommen ist. Als könnte man nicht mehr auftauchen, aus Angst, die sonst so gewohnte Atemluft würde zum Atmen nicht ausreichen. Plötzlich fühlt man sich im Wasser viel wohler als an Land, entdeckt ganz neue Seiten und sieht Dinge, die zuvor nicht dagewesen zu sein schienen-

Genug philosophiert- back to topic! Vor Kurzem habe ich also "Alles ist erleuchtet" von Safran Foyer fertiggelesen. Ich muss sagen, dass mich das Buch am Ende überzeug hat, obwohl ich anfangs einige dutzend Seiten brauchte, um mich einzufinden.
In dem Buch geht es um einen jungen Amerikaner, der in die Ukraine reist auf der Suche nach einer Frau, die im zweiten Weltkrieg seinen Großvater vor den Nazis gerettet hat. Als Dolmetscher wird ein einheimischer Jungspund namens Alex angeworben, dessen Englisch einfach grandios ist! Um die Skurillität zum Gipfel zu trieben wird das Duo noch von Alex´ Großvater begleitet und seiner ebenfalls etwas eigensinnigen Hündin. Die Kapitel wechseln sich mit einem Nebenstrang ab, bei dem es um die Bewohner eines jüdischen Schtetls und deren Ereignisse geht.
Ich möchte hier eine genaue Inhaltsangabe ersparen, dafür gibt es sicher zig bessere Quellen. Zudem vergesse ich bei solchen Zusammenfassungen zielsicher Details.

 Besonders gut gefallen haben mir die Englischkenntnisse des Dolmetschers Alex, der sich einen Großteil seines Wissens selbst angeeignet hat. Um euch einige Eindrücke des Schreibstils zu geben, habe ich ein paar Zitate herausgesucht, die mich besonders zum Schmunzeln gebracht haben:
"Ich glaube, darum genieße ich so dir zu schreiben. Das macht es möglich, dass ich nicht so bn, wie ich bin, sondern so, wie ich will dass Klein-Igor mich sieht. Ich kann komisch sein, weil ich Zeit habe, zu meditieren, wie ich komisch sein kann und ich kann meine Fehler reparieren, wenn ich Fehler mache..."

"Wenn wir schreiben, haben wir zweite Gelegenheiten. Du hast am ersten Abend unserer Reise erwähnt, dass du vielleicht geboren bist, um ein Schriftsteller zu sein. Was für eine schreckliche Sache, denke ich. Aber ich muss sagen, ich glaube, dass du nicht verstanden hast, was du gesagt hast.... Du hast Vorschlagungen gemacht, wie du schreiben würdest, und dass es dich interessiert, dir eine Welt vorzustellen, die nicht ganz genauso ist wie diese Welt oder eine Welt, die genauso ist wie diese Welt. Ich bin sicher, dass du viel mehr Bücher schreiben wirst als ich, das ist wahr. Aber wer geboren ist, um ein Schriftsteller zu sein, bin ich und nicht du."

Dadurch, dass der Großvater kein Englisch versteht und Alex immer nur die Hälfte übersetzen kann sowie natürlich durch den Kulturunterschied entstehen herrlich komische Situationen:
"Nur eins", sagte der Held...."Ich bin Vegetarier." "Ich verstehe nicht!" "Ich esse kein Fleisch.""Warum nicht?" "Ich esse es eben nicht." "Wieso essen Sie es nicht?" "Ich esse es eben nicht". "Er isst kein Fleisch" informierte ich Großvater. "Natürlich isst er Fleisch", sagte Großvater. "Natürlich essen Sie Fleisch!", informierte ich den Helden.
Ich habe den 2.Roman von Safran Foyer noch nicht gelesen, werde das aber bestimmt bald nachholen, da ich auf seinen Schreibstil doch sehr neugierig geworden bin und sich dieses Buch schon stark von allen anderen unterschieden hat, die mir bisher untergekommen sind. Dieser Stil hat etwas sehr leichtes und erfrischendes! Obwohl einige Stellen sehr traurig und berührend sind, lässt einen der Erzählstil immer wieder auflachen, das liebe ich besonders an diesem Buch!

Habt ihr schon etwas von diesem Autor gelesen? Was sind eure Herzensbücher?

2 Kommentare:

  1. Ich muss gestehen, ich habe bisher noch nie etwas von diesem Buch gehört. Von Jonathan Safran Foer allerdings schon - viele schwärmen von ihm, ich kann aber auch hier leider nicht mitreden.

    Das, was du geschrieben hast & wie du es beschrieben hast, klingt richtig gut. Meine Bücherwunschliste wird immer länger. Ich stoße auf so vielen Blogs auf Vorschläge - manche gefallen mir, andere weniger. Dieser gefällt mir. Wird hinzugefügt. :)

    Danke vielmals für deinen Kommentar auf meiner Seite, das war so lieb von dir! :) Es hat mich riesig gefreut.

    Alles Liebe,
    Marlene

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  2. Jaaaaa jaaaa, Jonathan, oh, jaaaa! Ich habe bislang nur "Extrem laut und unglaublich nah" gelesen und bin seitdem ein großer Fan von ihm! Aber "Alles ist erleuchtet" und "Eating Animals" liegen bereits auf meinem Nachttisch und warten nur darauf von mir gelesen zu werden. Ich bin sehr gespannt! Die Verfilmung von "Alles ist erleuchtet" mit Elijah Wood ist übrigens auch sehr sehenswert! Liebst, Vivienne

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