Macht euch gefasst auf einen langen Post, denn ich habe viel zu sagen zu dieser wundervollen Stadt!
Das Thema Anreisen lässt sich schnell abhandeln, wenn man nicht in Deutschland wohnt, ist fliegen wohl die günstigste Alternative. Wir suchten schon von Wien aus nach einem Hostel und wurden fündig.
Anreise & Unterkunft
Der "Generator" ist das größte Hostel in Berlin. Neben dem Standort in Mitte gibt es noch einen zweiten Standort am Prenzlauer Berg. Dort buchten wir ein Doppelzimmer. Gleich als wir ankamen wurde uns angeboten, dass wir mit einer kurzen Wartezeit ein schöneres Zimmer bekämen (weiter oben und nicht so nah bei der Straße). Das war vor allem angesichts der Tatsache, dass dort stündlich dutzende Menschen aus aller Welt einchecken sehr nett und so bezogen wir dann kurz später unser kleines aber ausreichendes Doppelzimmer. Duschen und Klo finden sich am Gang, Waschbecken im Zimmer. Zwei Einzelbetten und kleine Schränke waren für uns vollkommen ausreichend, da wir sowieso nur zum Schlafen im Hostel waren. Wer es etwas Privater und Kleiner mag, findet in Berlin auch etliche andere Hostels, wir wollten möglichst viel Geld für Essen und Reisen übrighaben und waren daher froh, dass wir für 5 Nächste jeder nur 65 Euro bezahlten!Essen & Trinken
Dass man in Berlin unglaublich gut (und viel!) essen kann ist kein Geheimnis. Wir haben uns bemüht möglichst viele kleine Cafés und Restaurants auszuprobieren. So waren wir gleich am ersten Abend im Burgeramt (Friedrichshain) essen und haben uns in die Burger verliebt. Sowas von leckere Burger und noch dazu in so vielen verschiedenen Variationen habe ich selten gesehen. Und jeder Sauce oder jede Zutat kann beliebig weggelassen werden, da dort alles ganz frisch gemacht wird!
Wir haben uns den Luxus gegönnt und waren jeden Tag Frühstücken. Und Auswahl gibt es hierfür genug. Im "La Midi" (Greifenhagenerstraße 17) zum Beispiel bekommt man großartige Käseplatten und riesige Obstportionen aufgetischt. Leider war das Service ein bisschen chaotisch, was vielleicht auhc daran lag dass das Lokal so voll war. Draußen sitzen kann man hier auf alten lackierten Holzstühlen, da fühlt man sich fast wie im Süden!
Gleich nebenan, nur wenige Meter weiter auf der Greifenhagener Straße befindet sich die Zuckerfee, ein ganz reizendes Lokal mit wunderbar fluffigen Pancakes und viel frischem Obst (damit kann man bei mir ja immer punkten!).
Das Lokal ist ganz zauberhaft eingerichtet und auf den vielen bunten Stühlen kann man auch hier draußen sitzen.
Der Fuchsbau liegt in Kreuzberg in der Nähe vom Maybachufer und ein Frühstück hier lässt sich perfekt mit einem anschließenden Spaziergang über den türkischen Markt am Maybachufer verbinden.
Auch hier gibt es eine riesige Käseauswahl und dazu leckere Antipasti. Auch sehr lecker war das Bananenbrot mit leckerer Milchcreme und Marmelade.
Das eventuell noch unspektakulärste Lokal war das "Edelweiss" direkt im Görlitzerpark. Sehr netter Parkblick dafür ist das Frühstück vergleichsweise ein bisschen teurer, aber auch sehr lecker und ausreichend. Der Görlitzer Park ist ja so eine Sache für sich. Bei einem Spaziergang konnte man diverse Gestalten rumlungern sehen und nebenan eine Kindergartengruppe auf dem Weg zum Spielplatz. Ganz großartig war die Konversation von zwei Zwergen zu der Frage, was denn die Männer hier machten. "Na die arbeiten hier!" Stimmt, gar nicht so weit gefehlt!
Nicht nur Frühstücken kann man ganz ausgezeichnet in Berlin, auch Kuchen und Süßkram gibt es in Hülle und Fülle. Bei Fräulein Wild in Kreuzberg gibt es sehr leckeren Iced Chai latte und tolle selbstgemachte Kuchen und Cupcakes. WLAN gibts gratis obendrauf.
Den Kuchenladen wollten wir auch unbedingt ausprobieren, wie man auf dem Foto sieht kamen wir nicht dazu ein Bild zu machen bevor der Mohnkuchen schon fast weg war. Achtung, die Kuchen und Torten sind hier sehr mächtig, aber natürlich auch köstlich! Außerdem hat es mich sehr überrascht, in dieser Straße einen so süßen bunten Laden zu finden.
Zuerst mal muss ich sagen, dass ich wohl noch nie einen Stadturlaub so gut durchgeplant hatte (bzw. meine Lieblings-Reisebegleitung hat das übernommen- danke Tausendmal!). Gerade in Berlin ist das ganz hilfreich, wenn man viele unterschiedliche Orte abklappern will (so wollten wir zum Beispiel einige Lokale unbedingt ausprobieren), kann das schnell eine logistische Herausforderung werden. Bei uns aber vor allem auch deshalb, weil wir bis auf wenige Male kaum mit der U-Bahn oder Straßenbahn gefahren sind. Wir sind beide der Überzeugung, dass man Städte am besten zu Fuß kennenlernen kann, deswegen haben wir alle Programmpunkte so gelegt, dass sie irgendwie sinnvoll zusammenhängen.
Wenn man ein bisschen flexibler sein möchte, gibt es verschiedene Tickets mit denen man sich 1, 2 oder 3 Tage frei im Berliner Verkehrsnetz bewegen kann.
Die Eastside Gallery startet bei der Oberbaumbrücke (sehr schön dort so nebenbei gesagt!). Dort findet man von Künstlern neu gestaltete Stücke der Berliner Mauer. Wohl die klassischen Fotosmotive schlechthin!
Dann kann ich euch Friedrichshain sehr empfehlen. Warschauer Straße, Boxhagener Straße, Simon-Dachstraße. Dort findet man nicht nur unzählige nette Cafés und Restaurants und super Eis-GEschäfte, sondern auch ein kleines Industriegebiet mit vielen Graffitis. Und dem blauen Bus! Ihr kennt ihn vielleicht von diversen Berlin-Ausflügen von einigen bekannten Blog-Gesichtern. Beim Spazieren stand er plötzlich vor mir in seiner ganzen blauen Pracht, ich war ganz aus dem Häuschen (meine Reisebegleitung verstand gar nicht, wie man sich so über einen blauen Bus freuen kann!)
Sightseeing
Wir haben wohl einen klassischen Fauxpas begangen und waren NICHT auf dem Fernsehturm. Oha! Es hatte während des ganzen Aufenthalts beinahe 33/34 Grad und wir waren offen gesagt einfach nicht bereit, 12 Euro für einen Ausflug nach oben zu bezahlen. Solltet ihr euch das trotzdem nciht entgehen lassen wollen, gleich nebenan ist das Park Inn Hotel, da bekommt man um 3 Euro einen tollen Dachterrassenblick - und- man sieht den Fernsehturm (was ja schwierig sein soll wenn man am Turm selbst oben ist).
Der Fernsehturm geht Hand in Hand mit dem "Alex". Offen gesagt ist es das, was der Name eben verspricht- ein Platz! Die Einkaufscenter in der Innenstadt konnten uns jetzt nicht so umhauen, da wir eher auf die kleinen Geschäfte in den Straßen aus waren. Aber für echte Shoppingfans ist hier sicher genug dabei. Und eine Art Markt oder so (wir konnten es nicht einordnen), gab es auch.
Zum Brandenburgertor muss man nicht viel sagen. An einem Tag machten wir das ganze Touri-Programm durch von Alexanderplatz bis Brandenburger Tor, Reichstag und Holocaust Denkmahl und Checkpoint Charlie.
Ich glaub zu den Orten muss man nicht viel erwähnen, das Denkmal ist auf jeden Fall sehr sehenswert. Wobei es mich schon ein bisschen geärgert hat, dass einige auf den Steinen herumspringen und turnen und anscheinend den Sinn des Ganzen nicht so wirklich verstanden haben. Wir haben auch Fotos gemacht, aber dabei akrobatische Turnübungen ausgelassen.
Immer wenn ihr in der Stadt unterwegs seid, haltet die Augen offen nach den kleinen Fotoautomaten, die es überall gibt. Ich bin ein Riesen-Fan der schwarzweiß-Fotostreifen und natürlich konnten wir es nicht lassen, an jeder Ecke ein neues überbelichtetes Foto zu schießen (oder besser gesagt 4).
Ab dem frühen Nachmittag gibt es dann das Open-Air-Karaoke direkt neben dem Flohmarkt. Anfangs wollten wir ja nur ein Stündchen oder so zuhören, aber wir waren so begeistert von der Stimmung dass wir bis zum Ende blieben. Wenn ihr in Berlin seid, geht unbedingt dort hin!
Vergesst das Brandenburger Tor und den Alex, geht zum Karaoke!!!
Aber seid gewarnt- am Flohmarkt werdet ihr euch vor lauter hübschen Dingen nicht retten können.
Oh- und Schaukeln ist auch ein heißer Tipp! Hier wird man endlich mal nicht blöd angesehen, wenn man voller Euphorie versucht, möglichst hoch zu schaukeln (wer kennt das nicht?).
Auch sehr gut gefallen hat uns der Flughafen Tempelhof. Dorthin kann man zugegebenermaßen schlecht zu Fuß hingehen, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Auf den weiten Flugfeldern kann man dafür umso mehr herumspazieren nach Lust und Laune (Was bei 34 Grad zugegebenermaßen ein bisschen eine Herausforderung ist, Asphalt wird nämlich ziemlich heiß). Trotzdem richtig toll dort!Hier leider nicht fotografisch festgehalten wurde das Freiluftkino in Kreuzberg, das ebenfalls ganz großartig ist! Mit Liegestühlen in den Abendstunden einen Film sehen kann schon ziemlich viel.
Ach ich könnte noch stundenlang weiterschwärmen, die Stadt hat es mir wirklich angetan muss ich sagen. Wenn jemand eine freie Wohnung in Friedrichshain kennt, bin ich schon unterwegs! (Die Berliner unter euch lachen jetzt sicher herzhaft, ich weiß!)
Wie sieht es mit euch aus?
Wart ihr schon in Berlin? Gefällt euch die Stadt auch so gut?