Donnerstag, 30. April 2015

Travelguide: Südostasien Part II *Gepäck & das Unterwegs-Sein im Land*

Nach dem ersten Teil des Südostasien-Travelguides, bei dem es vor allem um unterschiedliche Reiseziele und die Planung im Vorfeld ging, geht es heute richtig zur Sache. Ich habe den Post einige Zeit vor mich hergeschoben, weil mich die Abenteuerlust irgendwie nicht so gepackt hat. Zwischen Unistress oder abends nach einem stressigen Tag in der Arbeit verspüre ich nicht gerade die Lust, mir selbst vor Augen zu führen, welche Reise leider schon hinter und nicht mehr vor mir liegt. Aber mit den ersten Sonnenstrahlen kamen viele Gedanken an die frühen Morgenstunden zurück, in denen es am Strand schon knapp unter 30 Grad hatte, mit einem selbstgemixten Smoothie der Geschmack der frisch gepressten Mangosäfte, die man überall bekommt und so weiter (ja, man kann sich viel einbilden wenn man will! Darin bin ich sozusagen Meister!)


Deswegen war ich sehr motiviert, den zweiten Teil des Travelguides anzugehen, heute soll es vor allem um Gepäck und Mobilität im Land selbst gehen.

*GEPÄCK*

Wie schon angekündig, geht es zuerst mal um Gepäck. Das ist so ein Punkt, bei dem ich nach zwei Reisen nach Asien sehr schnell dazugelernt habe. Zuerst mal möchte ich zu bedenken geben, dass es natürlich viele Möglichkeiten gibt, was man mitnimmt, das hängt vor allem davon ab, welche Art von Urlaub ihr geplant habt. Bei uns war es in erster Linie Backpacking und dementsprechend waren wir bemüht, nur das Nötigste mitzunehmen (was natürlich nur mittelmäßig geklappt hat).

Hier habe ich vor unserem Abflug bereits einen kleinen Einblick in meinen Rucksack gegeben.
Beim Einpacken solltet ihr vor allem zwei Dinge bedenken: Alles, was eingepackt wird, schleppt ihr in den nächsten Wochen mit euch herum & man kann nichts Wichtiges vergessen bis auf den Pass, Geld/Kreditkarte und eventuell noch die Versicherungskarte/Führerschein/Visum. In erster Linie sind es also nur Dokumente und Geld, die absolut unerlässlich sind. Alles andere lässt sich auch in Asien besorgen. Hygieneartikel, Kleidung, Sonnencreme- das alles gibt es dort. Natürlich ist es ratsam- vor allem wie helle Hauttypen wie mich- eine gute Sonnencreme einzupacken, damit man sie von Anfang an parat hat und auch eine eigene Zahnbürste ist bei dem langen Flug viel wert.


Macht aber bloß nicht den Fehler, zu viel Kleidung einzupacken. Es ist ohnehin meistens so heiß, dass man nicht genug Gewand zum Wechseln mitnehmen kann, man kommt ums Waschen also nicht herum. Praktischerweise gibt es überall wo wir waren aber Waschsalons, für einen Spottpreis (1 Euro pro kg Wäsche ungefähr) bekommt man die Kleidung frisch und teilweise sogar gebügelt am nächsten Tag zurück.
Praktisch ist es in jedem Fall, die warmen Sachen (Regenjacke/lange Hose/ feste Schuhe) gleich beim Flug anzuziehen, da es meistens ohnehin recht kühl im Flieger ist.

Dinge, die außerdem noch praktisch sind könnten sein: Sonnencreme, Sonnenbrille, FlipFlops, ausreichend Haargummis (Hitze!), eine kleinere Tasche/Rucksack, Ladegeräte für Handy/Kamera, Kopien der Dokumente (hatten wir mit, nur für den Fall, dass etwas gestohlen wird), Reiseführer oder ausgedruckte Routen und als absolut praktisch hat sich erwiesen: ein Reisehandtuch. Solche Handtücher sind ganz klein und trocknen extrem schnell, gerade in Homestays gibt es oft keine Handtücher und da ist es sehr praktisch, wenn man kein Badetuch mitnehmen muss (Strandtücher kann man übrigens auch dort kaufen! ;)) Solche Handtücher gibt es zum Beispiel bei Amazon.
Sehr zu empfehlen sind auch kleine Exemplare von allem: Duschgel, Shampoo, Deo etc.

Glaubt mir, ihr werdet für jedes nicht vorhandene Gramm dankbar sein ;)

 Wenn man dann mal im Reiseziel angekommen ist, stellt sich die Frage, wie es weitergeht.

*TRANSPORT* 

Ein langer Flug ist die eine Sache, Länder zu durchqueren, die in Europa 4 Länder platzmäßig einnehmen würden, eine ganz andere. Vor allem vor der ersten Reise nach Indonesien fiel es uns sehr schwer abzuschätzen, wie lange man von A nach B unterwegs ist.


Was ich mich nach der zweiten Reise ein bisschen als Leitsatz oder Fazit gesehen werden kann ist:

"Man kommt überall jederzeit hin, es kann nur länger dauern!"

Klingt erstmal nicht so abwegig, aber es trifft wirklich zu. Da Personalkosten dort sehr gering sind und auch in vielen Ländern die Arbeitslosenquote recht hoch ist, sitzen viele Menschen einfach am Straßenrand herum und warten den ganzen Tag auf kleine Nebenjobs. Egal ob Rikschafahrer, Verkäufer oder andere, jeder springt sofort auf, wenn man etwas benötigt. Das ist natürlich an sich ein tragischer Umstand, andererseits findet man so immer jemanden, der einen transportiert und zudem muss man sich auch vor Augen halten, dass man als Tourist meistens ohnehin mehr bezahlt, als den Durchschnittspreis.


Wir hatten einmal den Fall, dass wir gerade auf einer Insel ankamen und unser Blick auf eine zweite, kleinere Insel fiel, die auf uns noch idyllischer wirkte. Also beschlossen wir, dass wir eigentlich dorthin möchten. Es gab aber keine Bootsverbindung und wir beschlossen, kurz am Strand auszuruhen (43 Grad!) und saßen da also so rum. Und nach 3 Minuten (!!!) kam jemand und fragte, ob wir vielleicht irgendwohin wollten. Wir erzählten von unserem Plan und er meinte, er kenne jemanden, der kennt jemanden, der ein Boot hat. Wir verhandelten wegen des Preises für die Überfahrt, doch es war uns zu teuer. Daraufhin meinte der junge Mann, dass er für uns nach weiteren Mitfahrern suchen würde, damit wir uns den Preis teilen könnten. Was soll ich sagen? 10 Minuten später saßen wir auf einem Boot und schipperten zu der Insel!

Also, Fazit: abwarten und ein bisschen blöd in der Gegend rumsitzen kann Wunder wirken und viele Dinge ergeben sich in Asien von selbst. Wenn man trotzdem nicht gerne alles dem Zufall überlassen will gibt es verschiedene Transportmittel die man nutzen kann:

Auto
Der wohl klassischste Weg. Abgesehen von Taxis, die im Vergleich zu Deutschland und Österreich sehr günstig sind, gibt es auch immer die Möglichkeit, sich einen Fahrer zu organisieren, der einen beispielsweise den ganzen Tag herumkutschiert oder vom Flughafen abholt und irgendwohin bringt. Das sind nicht unbedingt Leute, die das hauptberuflich und ständig machen, sondern funktioniert nach dem "Angebot-Nachfrage" Prinzip. Wenn der Taxifahrer eine Chance auf ein lukratives Geschäft wittert, wird es sein Taxischild (sofern er das überhaupt hat) sofort wegwerfen und euch den ganzen Tag von einem Ort zum nächsten bringen. Das ist natürlich schon die Luxusvariante, aber immer noch sehr günstig. Wir haben für einen Tag mit einem Fahrer, der uns ein wenig Landschaft und Tempel auf Bali zeigte mit dem vollen Programm (Wasserfälle, typisches Essen usw) ungefähr 30-40 Euro ausgegeben. Benzin natürlich bereits inkludiert. Vorteil kann sein, dass man auch Dinge abseits der Touristenpfade zu sehen bekommt (zum Beipsiel landestypische Märkte, unbekanntere Ausflugsziele und so weiter), Nachteil eventuell, dass einige Fahrer Deals mit lokalen Attraktionen abschließen und einen Bonus bekommen, wenn sie euch bei einer Vorstellung oder einem Tempel absetzen. Da muss man einfach ein bisschen abwiegen und am besten im Vorfeld gut kommunizieren, was man möchte.

Flugzeug
Die Fernanreise wird wohl kaum ohne Flugzeug möglich sein, aber auch Inlandsflüge sind eine gute Möglichkeit, von einem Ort zum nächsten zu kommen. Da die Distanzen sehr groß sind und man oft leider nicht so vie Zeit hat, alle Wege mit Zug oder Auto zurückzulegen, ist das eine gute Alternative. Die Flüge sind recht günstig und können auch knapp vorher gebucht werden meiner Erfahrung nach, allerdings würde ich hier wirklich ein wenig recherchieren. Es gibt vor alem bei kleineren nationalen Fluglinien immer wieder Sicherheitsmängel, da sollte man nicht am falschen Ende sparen. 

Boot
Klingt vielleicht abwegig, aber viele Strecken lassen sich auch gut mit dem Boot bewältigen. Gerade bei unserer Laos-Reise wollten wir mehr von der Landschaft sehen und entschieden uns für eine mehrtägige Reise auf dem Mekong. Das dauert zwar und ist vielleicht auch nicht immer so bequem, aber man bekommt dafür viel mit. Außerdem kann man auch sehr gut eine Teilstrecke mit dem Boot fahren und dann auf Bus oder Zug umsteigen.
Auch Bootsverbindungen zu und zwischen Inseln sind natürlich unerlässlich und viel günstiger als fliegen.

Zug
Zugfahren finde ich persönlich super. Asiatische Züge sind natürlich ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Wir haben da schon einiges erlebt- von falsch ausgestelltem Ticket, sodass wir schlussendlich in die Holzklasse verfrachtet wurden und mit lauter Hühnern reisten bis zu einem Schlafwagen mit Mönchen. Beim Zugfahren sieht man nicht nur viel von der Landschaft- man lernt auch so schnell Einheimische kennen. Und die zeigen sich oft ganz begeistert davon, dass man mit dem Zug reist (anscheinend kommt das eher selten vor) und teilen dann auch schon mal das Essen mit einem, wenn man nicht genau weiß, wo man etwas herbekommt.
Bequem ist natürlich anders, aber wenn man eine Nacht in einem Bus hinter sich hat, der keine verstellbaren Lehnen hat, mit voller Beleuchtung und Serpentinenstrecke, ist ein Schlafwagen mit dem regelmäßigem Geruckel Gold wert. Im Zweifelsfall- Nackenkissen ausblasen (siehe oben).

Alternativen
Neben den oben genannten Möglichkeiten heißt es ansonsten- einfach kreativ sein. Man kann sich auf so viele Arten fortbewegen, das kann man sich gar nicht vorstellen. Taxi-Bussi, TukTuks, Moped, alles ist möglich. Je besser man handelt, desto günstiger wird es.


 Zu Fuß
Ja, auch zu Fuß kann man unterwegs sein. Eignet sich natürlich eher für kurze Distanzen, aber nachdem wir in Laos eine Trackingtour gemacht haben, die mich tief beeindruckt hat, wollte ich unbedingt nochmal betonen, wie toll das ist.
Natürlich sind wir nicht alleine durch den Urwald gestapft, sondern hatten einen Guide (der zwar leider kein Englisch sprach, dafür ständig mit "Coffee, Coffeeeee" auf die Kaffeeplantagen hingewiesen hat). Das ist sehr zu empfehlen. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir auf Wegen gegangen sind, so haben wir Wasserfälle und Orte gesehen, die man mit dem Auto nie erreichen hätte können. Also: festes Schuhwerk ist auch sehr empfehlenswert genauso wie eine Regenjacke. Auf Hochebenenen und höher im Gebirge kann es schonmal recht "kühl" werden (also unter 25 Grad)


Ganz wichtig jedoch- neben dem ganzen Unterwegs-Sein, Routen planen und reisen: chillaxen (ENDLICH habe ich es geschafft, dieses Wort in einen Blogpost einzubauen, ich freu mich so!). Plant ausreichend Zeit vor Ort ein, damit ihr nicht jeden Tag euren Rucksack packen müsst. Denn was nützt das viele Reisen, wenn man dann gar nichts von den Orten hat und keine Zeit bleibt für morgendliche Sonnenaufgänge, faule Strandtage, Wanderungen und Erkundungen der Foodmarkets?

In diesem Sinne: Immer schön chillaxen! (schon wieder!)

Ich hoffe, ihr könnt mit dem Teil etwas anfangen. Habt ihr für den 3.Teil des Travelguides noch irgendwelche bestimmten Wünsche?





Samstag, 25. April 2015

Herzensbücher- "Noah" von Sebastian Fitzek & warum dieses Buch so nachdenklich macht


Huch, der letzte Post, in dem ich ein Buch vorgestellt habe (damals: "Morgen kommt ein neuer Himmel") ist schon wieder 3 Monate her. Dabei habe ich es dieses Jahr sogar geschafft, viel mehr zu lesen als 2014. Besonders, dass ich endlich mit der Game of thrones Reihe weiterkomme, lässt mein HErz höher schlagen. Viele Bücher stehen aber auch noch im Regal und warten auf ihren Einsatz. In einer Woche organisiere ich einen Bücherflohmarkt, da findet eventuell noch das ein oder andere Buch den Weg zu mir. Ich habe mir aber auch vorgenommen ein bisschen auszusortieren, auch wenn sich mein inneres Lesewurm-Ich (klingt ziemlich spacig und eigentlich auch eklig) dagegen sträubt. Bücher, die ich sicher nicht noch ein 2.Mal lesen werde, können ruhig auch ml aussortiert werden wie ich finde. Trotzdem kann ich es einfach nicht lassen, immer wieder neue Bücher zu kaufen oder bei Flohmärkten zuzuschlagen. Ich bin und bleibe ein kleines Cover-Opfer, deswegen hat mir dieses Buch (unter anderem) auch so gut gefallen!

Einen Überblick über alle vorgestellten Bücher findet ihr übrigens HIER. (Oder man folgt einfach der dezenten Verlinkung im Hauptmenü!)


Das Buch von Sebastian Fitzek hatte ich schon mehrfach in der Hand, aber als es nun endlich als Taschenbuch herauskam, musste ich es einfach mitnehmen. Wie sich herausgestellt hat, ist der Inhalt mindestens genauso toll wie das Cover, also kann man das Buch ganz beruhigt kaufen. Der Klapptentext ist leider nicht sehr aufschlussreich, hat mich aber ausreichend neugierig gemacht um gleich mit dem Lesen zu starten:

"Sie wissen nicht, wer Sie sind. Sie wissen nicht, was Sie in der Stadt wollen, in der Sie sich gerade befinden. Sie wissen nicht, warum Sie auf der Straße leben. Sie wissen nicht, warum in Ihrer Schulter eine frische Schusswunde verheilt. Sie wissen nur: Jemand wollte Sie töten. Und Sie wissen auch: Er wird es wieder versuchen. Weil Sie ein Geheimnis in sich tragen, von dem das Schicksal der gesamten Welt abhängt. Werden Sie sich erinnern, bevor es zu spät ist?"

Klingt sehr dramatisch und passt meiner Meinung nach eigentlich gar nicht so gut zum Inhalt des Buches. (Abgesehen davon, dass die Höflichkeitsform meiner Meinung nach eine schlechte Übersetzung ins Deutsche ist, das stört beim Lesen der Beschreibung schon sehr. Das Buch wurde jedoch deutlich besser übersetzt). Fakt ist, dass Noah- der Hauptcharakter- sein Gedächtnis verloren hat und ziellos mit seiner neuen Bekanntschaft- einem ziemlich schrulligem Obdachlosen- herumirrt.

Was mir sehr gut gefallen hat ist, dass mehrere Handlungsstränge parallel erzählt werden, die am Ende (teilweise) zusammenlaufen. Dadurch war das Buch für mich von Anfang an sehr fesselnd und spannend.

Schon nach kurzer Zeit bringt sich Noah (den Namen gibt er sich selbst, weil dieser sehr unförmig in seine Hand eintätowiert ist und er ansonsten keine Anhaltspunkte zu seiner Identität hat) in Schwierigkeiten und ist eigentlich permanent auf der Flucht. Ganz sicher, vor wem er warum eigentlich davonläuft ist er jedoch nicht.

Zur Zeit der Geschichte (die in der nahen Zukunft spielt) ist die Erde stark überbevölkert und es kursiert eine gefährliche Pandemie, die so genannte "Manila-Grippe", vor der sich alle fürchten.
Mehrere tausend Menschen sind bereits erkrankt, besonders in den afrikanischen Ländern. Ein Reisender hat das Virus, das noch unerforscht ist, jedoch auch bereits in die USA sowie nach Europa gebracht, sodass die Verbreitung nun auch dort ihren Lauf nimmt.
























Die Medikamente sind knapp, stellenweise bricht Panik unter den Menschen aus und es wirkt so, als würde alles auf eine globale Katastrophe zusteuern. Parallel hierzu verfolgt man die Geschehnisse in einem Slum, in dem eine Mutter mit Säugling und kleinem Sohn um das nackte Überleben kämpft. Als der Slum plötzlich von den Behörden abgesperrt wird, versucht sie verzweifelt zu fliehen, das Leben ihres unterernährtes Baby, für das sie keine Milch mehr hat, hängt am seidenen Faden.






















Nach und nach wird klar, dass Noah scheinbar mit den Entwicklungen mehr verbunden ist, als er sich jemals hätte denken können. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, da es sonst einfach nicht mehr so spannend ist. Jedoch hat dieses Buch nicht nur einen sehr gelungenen Spannungsaufbau, sondern macht auch sehr nachdenklich. Im Laufe der Geschichte wird man immer wieder mit Fakten rund um die Erde und unseren Lebensstil konfrontiert, die mich sehr bewegt haben. Zaphire ist der ehemaliger Leiter eines Pharmakonzerns, der -nachdem er selbst jahrelang Teil des auf Profit und Wachstum ausgelegten Systems war- sein Leben drastisch geändert hat und 95% seines gesamten Vermögens spendete. Er ist Gründer einer wohltätigen Non-Profit Organisation und hält eine flammende Rede bei einem Gala-Dinner, in der er die Gäste bewusst provoziert und mit Fakten konfrontiert, die eigentlich neimand hören möchte:

"Meine unverehrten Damen und Herren, überschätze Gäste, ich begrüße Sie zu diesem 12. Wohltätigkeitsbrunch für notleidende Kinder in Afrika; ein Motto, das ebenso verlogen ist wie das Publikum, zu dem ich heute sprechen muss."

Allein für diesen Satz habe ich still applaudiert.

"Die Menschen [...] sterben. [...] Sie verdursten, verhungern, schlachten sich in Kriegen ab oder verrecken an Krankheiten, für die wir ihnen die Medikamente verweigern. In vierzig Jahren geht das Öl aus. Dabei beginnen Indien, China und alle anderen Schwellenländer gerade erst damit, die Rohstoffe zu vernichten, um die sich bald über neun Milliarden Menschen die Köpfe einschlagen werden. Eine Milliarde Menschen haben schon jetzt keinen Zugang zu Trinkwasser. Beinahe stündlich stirbt ein Baby an Unterernährung, alle vier Minuten erblindet ein Mensch, weil er sich kein Vitamin A leisten kann."

"Es geht hier nicht um Umweltschäden, die ein einziger Hamburger anrichtet, weil für seine Herstellung so viel Wasser verschmutzt wird, wie Sie für 17 Duschbäder brauchen. Vergessen Sie, dass ein Drittel aller fossilen Brennstoffe der USA für die industrielle Fleischerzeugung draufgehen."

"Während Millionen Kinder verhungern, verbrennen wir Getreide, um daraus Biosprit zu machen. Getreide, das dadurch auf dem Weltmarkt immer teurer wird, unbezahlbar für eine afrikanische Familie, auch weil die Bank, der Sie hier im Saal Ihr [...] Geld anvertrauen, mit diesem Geld auf steigende Lebensmittelpreise an den Börsen wettet."

 Wie oft kommt es vor, dass man eine Kleinigkeit tut- sei es, dass man einem Obdachlosen 50 Cent gibt oder dass man im Supermarkt mal zu den Bio-Äpfeln greift, und man sich dabei super toll vorkommt. Ich schließe mich da natürlich voll und ganz ein. Wow-einmal keine Erdbeeren im Winter gekauft, einmal eine Papier- statt der viel praktischeren Plastiktüte genommen. Wahnsinns-Leistung!
Da kann man sich echt gratulieren, dass man so einen großen Beitrag für seine Mitmenschen und die Umwelt leistet!
Versteht mich nicht falsch, ich finde das alles toll,jede Kleinigkeit zählt, aber trotzdem ist unser Lebensstil die restlichen 97% des Tages leider genau das Gegenteil von diesem Handeln.










Derzeit ist in den Medien das Thema rund um die Flüchtingsströme nach Europa ein Riesen-Thema- und warum? Weil einmal auf einem Haufen viele Menschen gestorben sind. Tatsächlich sterben aber jeden Tag auf dem Meer Menschen genau aus diesem Grund, macht es allein die Masse, dass wir plötzlich betroffen sind? Erst heute habe ich in den Medien gehört, dass die EU dem "Sterben im Meer ein Ende bereiten will" wie es theatralisch formuliert wurde. Tatsächlich bedeutet das aber nur, dass der Grenzschutz ausgebaut wird. Was tun wir also? Wir verhindern, dass überhaupt so viele Flüchtlinge zu uns kommen. Ursachenbekämpfung? Fehlanzeige.Wohlgemerkt handelt es sich um Flüchtlinge, die machen ja keinen Bootsausflug, weil das Wetter so schön ist! Es ist wirklich zum Weinen. Interessanterweise wurde auch dieses Thema in der Rede kurz aufgegriffen:

"Dank Frontext sind allein im letzten Jahr siebzigtausend Flüchtlinge im Mittelmeer und Atlantik ersoffen. Und während die Leichen in den Wellen versinken oder die Frechheit besitzen, die Urlauber beim Bräunen zu stören, weil sie [...] an den Strand von Gran Canaria gespült werden, betanken wir unsere SUVs, fahren durch einen Drive-in und beißen in einen Hamburger, der uns fetter, kränker und dümmer macht. Und weil wir für ihn nicht mehr als einen Dollar ausgeben wollen, obwohl er, sämtliche Umweltschäden eingerechnet, hundertachtzig Euro kosten müsste, werden Jahr für Jahr neue Massenställe und Schlachthofanlagen genehmigt, die nicht nur für die Tiere, sondern für alle Menschen tödlich sind."

Das Buch ist mit all diesen Punkten für mich absolut aktuell. Die Geschichte ist natürlich frei erfunden, der Autor weist jedoch am Schluss ausdrücklich darauf hin, dass die genannten Fakten der Realität entsprechen. Meiner Meinung nach ist es ihm sehr gut gelungen, ein brisantes Thema, das uns alle betrifft, mit einer absolut spannenden Geschichte zu verknüpfen.
So schnell habe ich das Buch nicht mehr aus der Hand gelegt.

Habt ihr "Noah" schon gelesen? Mich würden natürlich eure Meinungen stark interessieren!

Ich wünsch euch ein schönes Wochenende, für mich ist es mit arbeiten und Vorbereitungen für den Bücherflohmarkt verbunden, aber ich werd trotzdem ein zwei Stündchen die Sonne genießen!

Montag, 20. April 2015

Fluffiger Eierlikörkuchen- da kommen Frühlingsgefühle auf! Gastbeitrag auf Rezeptekasten



Heute gibt es ein ganz einfaches Rezept für einen wunderbar fluffigen und saftigen Eierlikörkuchen, jedoch nicht hier auf dem Blog sondern extern.
Ich darf auf Rezeptekasten zu Gast sein und dort ein bisschen Frühling verbreiten.

Wenn ihr also Lust auf diesen Kuchen verspürt und das dringende Bedürfnis nach einem Blitzrezept habt, dann schaut doch mal dort vorbei.

 Ich habe gerade so viele Ideen für Blogposts und kann mich mal wieder nicht entscheiden, wo ich anfangen soll. Deswegen muss ich mich mal hinsetzen und einen Plan schreiben denke ich, sonst endet das wieder im Chaos.
Habt eine schöne Woche!


Sonntag, 19. April 2015

Urban Jungle Bloggers oder so- Sonntagsausflug zur Pflanzenraritätenbörse!
























Heute verzichte ich mal auf langes Geschwafel und dafür lieber die Bilder sprechen. Wir waren heute auf der Pflanzenraritätenbörse in Wien und haben die Sonne genossen. So stell ich mir ein Frühlingswochenende vor! Den Urban Jungle Blogger Trend verfolge ich ja schon länger sehr begeistert (merkt man zum Beispiel an meinem Pinterest-Board) aber mein Talent mit Pflanzen hält sich leider in (sehr stark definierten) Grenzen. Trotzdem darf man ja mal ein bisschen sehen, wie Pflanzen aussehen, denen es blendend geht.


Ich habe bis heute nicht geahnt, wie viele Tomatensorten es gibt, nein falsch- in wie viele Dimensionen sich Tomatenpflanzen erstrecken können! Einen wunderschönen Magnolienbaum habe ich auch noch gefunden, was will man mehr?


*

*Foto nicht von mir



Eine kleine Erdbeerpflanze durfte übrigens mit, sie heißt "Little Charlotte" (die Sorte, noch habe ich ihr keinen Namen gegeben. Ich habe Sorge, mich zu sehr an sie zu gewöhnen, bevor sie meinem grünschwarzem Daumen zum Opfer fällt).

Ich hoffe, ihr hattet ein wunderschönes Wochenende! Den Abend werde ich mit ein bisschen Yoga, einer Tasse Tee und meiner Blog-Leseliste verbringen.


Sonntag, 12. April 2015

Travel: Kurztrip nach Bratislava

Es gibt Zeiten, da möchte man einfach mal für ein Wochenende raus kommen. Raus aus dem Alltag, etwas anderes sehen, neue Dinge entdecken. Einfach mal ein bisschen Abwechslung haben. Solche Kurztrips finde ich immer besonders entspannend. Natürlich sind sie auch anstregend, aber das Abschalten fällt mir einfach leichter, wenn ich nicht in Wien bin und mir selbst nicht den Druck mache, selbst auferlegte To-Do-Listen abzuarbeiten. Deswegen überliste ich mich einfach selbst und fahre dann weg. So also auch vor ein paar Wochen, wo ich mit meinen Mädels für eine Nacht nach Bratislava fuhr.



Von Wien aus ist das ganz einfach- es gibt eine "BratisLover" Aktion der ÖBB und das Ticket für die Hin- und Rückfahrt kostet nur 16 Euro. Kann man ganz einfach am Automaten am Hauptbahnhof kaufen. Das Ticket gilt 4 Tage ab Ausstellung, somit kann man auch frei eintscheiden, welchen Rückfahrzug man nehmen möchte. Das finde ich persönlich sehr angenehm, da man bei schlechtem Wetter auch früher zurückfahren kann und die Zeit nicht totschlagen muss, genauso gut kann man den Kurztrip auch um ein paar Stunden verkängern.

Übrigens fahren fast stündlich Züge hin und her (man sollte sich die Uhrzeit nur gut merken, wir rannten die letzten Hundert Meter zum Bahnhof und haben den Zug wirklich in letzter Minute erwischt. Ansonsten ist es ganz unkompliziert und nach ca. einer Stunde Fahrzeit ist man in Bratislava).


Das Ticket gilt übrigens auch für die öffentlichen Verkehrsmittel dort, allerdings ist Bratislava nicht so groß und man kann am einfachsten alles zu Fuß erkunden meiner Meinung nach.

Geschlafen haben wir in einem sehr neuen Hostel, das sich als echter Glücksgriff herausstellte. Wir bekamen zu 4. ein 8-Bettzimmer, das sehr modern ausgestattet war (keine Spur von alten Matratzen oder Staub). Die Sanitäranlagen teilt man sich, was für eine Nacht vollkommen in Ordnung ist. Allgemein hatte das Hostel, das sich in einem Wohnhaus befindet, eher das Gefühl einer großen WG vermittelt. Die Besitzer sind sehr nett und hilfsbereit. Preislich liegt das Ganze mit 13-16 Euro pro Nacht auch sehr im Rahmen. Frühstück ist zwar nicht dabei, aber meiner Erfahrung nach ist Hostelfrühstück oft gar nicht so toll und ich frühstücke ohnehin lieber in Cafés.
Wenn ihr also auf der Suche nach einem schönen uns günstigen Hostel seid, schaut mal bei Hostel Mansard vorbei!




Am 1.Tag kamen wir gemütlich an und gingen erstmal etwas essen- natürlich landestypisch eher deftig mit viel Fleisch. Danach spazierten wir durch die Altstadt, die sehr hübsch ist. Es gibt viele kleine nette Cafés (die Schokoladentheken! Und das in der Fastenzeit! Ich muss eindeutig nochmal hin, wenn ich mir etwas aussuchen darf und mir nicht die Nase an der Scheibe plattdrücke).




Die Preise sind übrigens ein wenig günstiger als in Wien. Je nachdem, wo es einen hinzieht. Direkt unter unserem Hostel war eine kleine Bar, wo ein großes Bier 1,50 kostete. Direkt beim Hauptplatz sind die Preise natürlich wieder etwashöher. Allgemein würde ich aber sagen, dass Bratislava recht günstig ist. Am Abend ging es rauf zur Burg (auch hier braucht man nur wenige Minuten zu Fuß) und wir hatten einen schönen Ausblick über die Stadt. Bei Sonnenuntergang also sehr zu empfehlen.


Sonntag frühstückten wir ausgiebig und bemitleideten die Läufer, die an diesem Tag am Bratislava-Marathon teilnahmen und an der Fensterscheibe vorbeiliefen, hinter der wir genüsslich Granola, Kaffee und Saft genossen haben (noch dazu bei Nieselregen-ihhh).

Am Nachmittag ging es dann wieder Richtung Wien. Auch wenn ich es immer schade finde, eine Stadt so schnell wieder zu verlassen, finde ich Kurztrips auch gerade deswegen toll, weil man wenig einpacken muss, ohne viele Gedanken einfach losfahren kann und auch bald wieder zuhause ist.

Wie steht ihr zu solchen Kurztrips? Habt ihr Favoriten?

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